Ein Paradies für Tiere

Aus dem Print-Magazin

Ein Paradies für Tiere

406 Patinnen und Paten sowie erstmalig auch Spender*innen und Mitglieder aus der Umgebung Kappelns sind der Einladung des Deutschen Tierschutzbundes gefolgt, dem Tierschutzzentrum Weidefeld einen Besuch abzustatten. Dabei konnten sie an zwei Tagen beobachten, wie ihre Unterstützung den Tieren ein Leben voller Fürsorge beschert.

  • Autor: Sandy Syperek, Redakteurin DU UND DAS TIER

Carolin und Hubertus Adelt haben eine Patenschaft für Kragenbär Balou.

Balou liegt tiefenentspannt auf dem Rücken, in seinen vorderen Pranken hält er einen gelben Ball – die Position gleicht einer Yogaübung. Genüsslich nascht er die Erdnüsse, die sich in dem Futterspielzeug verbergen. Wie sein Namensvetter aus dem Dschungelbuch scheint der Kragenbär, den der Deutsche Tierschutzbund aus einem heruntergekommenen Tierpark rettete, ein echter Freund der Gemütlichkeit zu sein. Carolin und Hubertus Adelt aus Bückeburg kommen also genau im richtigen Moment vorbei. Die beiden sind froh, dass sich ihr Schützling, für den sie eine Patenschaft abgeschlossen haben, in Kappeln so wohlfühlt. „Wir haben ausführlich recherchiert, wie wir Tiere unterstützen können. Als wir auf das Tierschutzzentrum Weidefeld stießen, haben wir gemerkt: Hier geht es wirklich um die Tiere“, so die Adelts. Sie sind zum dritten Mal zu Gast, die Wiedersehensfreude ist ihnen deutlich anzusehen. Ähnlich ergeht es Dr. Katrin Umlauf, Leiterin des Tierschutzzentrums. Sie begrüßt die bereits bekannten Gesichter sowie die Erstbesucher*innen freudig: „Herzlich willkommen an alle. Ich freue mich, Ihnen die Tiere zu zeigen, die Ihnen so sehr am Herzen liegen. Sprechen Sie bei Fragen gerne die Tierpfleger*innen an, während Sie das weitläufige Gelände erkunden.“ Dies lassen sich die Patinnen und Paten nicht zweimal sagen und informieren sich ausgiebig über die Schicksale, das Alter und die Fressgewohnheiten der Tiere. So verrät beispielsweise Tierpfleger Felix Bendig den Neugierigen, dass Braunbärin Maya eine Vorliebe für rote Paprika hat.

Giulia Ghezzi aus München besucht zum ersten Mal ihr Patentier Scotty.

Quer durch Deutschland für Papagei Scotty

Papagei Scotty genießt es hingegen, wenn es neben Körnerfutter auch mal Popcorn als besonderen Leckerbissen gibt. Der dunkelrote Ara bekommt Besuch von Giulia Ghezzi, mit einem Lächeln blickt sie in die gut strukturierte Freivoliere. Sie ist zum ersten Mal vor Ort und extra über 900 Kilometer aus München angereist. Schon seit etwa acht Jahren unterstützt sie als Patin die Vögel in Weidefeld. Es macht sie betroffen, dass einige Menschen die Tiere so schlecht halten, wie es einst Scotty traurigerweise erleben musste. „Ein viel zu enger Käfig über mehrere Jahre hinweg hat ihn traumatisiert. Dadurch hat er das Fliegen nie gelernt und probiert es nach wie vor nicht. Selbst kleine Abstände zwischen zwei Ästen traut er sich nicht mit einem Sprung zu überwinden, sondern geht lieber einen Umweg. Vermutlich weiß er gar nicht, dass er fliegen könnte“, erläutert Judith Rücker, Auszubildende in der Tierpflege.

Harmonisches Zusammenleben

Patin Sandra Schmieding füttert die Schafsherde.

Eine bewegende Geschichte bringt auch Kamerunschaf Kimya mit: Sie konnte als Lamm gemeinsam mit vier weiteren Schafen vor dem illegalen Schlachten gerettet werden. Sandra Schmieding aus Lingen im Emsland lernt ihr Patentier Kimya und weitere zufriedene Mitglieder der Schafherde aus unmittelbarer Nähe kennen. Die Tiere fressen aufgeschnittene Äpfel und Karotten aus ihrer Hand. Dieses tolle Erlebnis bleibt ihr gewiss noch lange in Erinnerung, genau wie das gesamte Areal: „Ich bin ganz beeindruckt, vor allem von den großen Gehegen und Auslaufmöglichkeiten.“ Die Waschbärenbande erobert ebenfalls die Herzen der zahlreichen Tierfreundinnen und -freunde im Sturm. Aiyana Matschiowalli, Tierpflegerin in der Ausbildung, lockt die Waschbären mit Futter an. Nach nur wenigen Sekunden kommen Tobi und seine Mitbewohner aus ihren Höhlen und streifen über die Wiese. „Waschbären sind so gewitzt, intelligent und sozial“, schwärmt die Berlinerin Hanna Burckhardt. Sie hat eine Patenschaft für Ronja übernommen, die mit ihrer Schwester Mia als verwaistes Jungtier aufgepäppelt wurde und über ein Tierheim ins Tierschutzzentrum kam. Hier hat sie Anschluss an die restliche Waschbärenfamilie gefunden, mit der sie harmonisch zusammenlebt.

Thomas Schröder (r.), Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und Ellen Kloth (l.), Vizepräsidentin, bedanken sich bei allen Patinnen und Paten sowie Unterstützer*innen.

Tierpflegerin Viviane Arlt spricht über die Geschichte und Entwicklung von Hund Rocky (M.).

Kuschelmonster Rocky

Etwas Abstand müssen die Patinnen und Paten halten, als Tierpflegerin Viviane Arlt Schäferhund-Mix Rocky vorstellt. Ihm ist nicht jeder Mensch geheuer, da seine vorherigen Besitzer*innen ihn an einer Kette im Stall hielten. Zu den Tierpfleger*innen hat er in den vergangenen Jahren Vertrauen gefasst: „Rocky ist ein echtes Kuschelmonster“, beteuert Arlt. Im Lissi Lüdemann-Haus trainiert sie mit viel Fingerspitzengefühl hilfsbedürftige Hunde. Solche Projekte sind nur aufgrund von Spenden und Patenschaften möglich. Für die treue Unterstützung bedankt sich Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, in seiner Rede: „Danke, dass Sie mit Ihrer Patenschaft den Schutz der Tiere in den Mittelpunkt Ihres persönlichen Handelns stellen. Ohne Ihre Hilfe könnten wir das Tierschutzzentrum Weidefeld nicht stemmen.“

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