News der Woche: Abschuss australischer Wildpferde darf weitergehen

Australien – Im australischen Kosciuszko-Nationalpark dürfen Brumbys, die australischen Wildpferde, weiterhin abgeschossen werden. Das Oberste Gericht im Bundesstaat New South Wales hat gegen die Klage einer Tierschutzorganisation entschieden. Damit bleibt der Abschuss der wild lebenden Pferde rechtmäßig. Diesen hatte die Regierung des Bundesstaates 2023 beschlossen. Damit soll die Population der Tiere, die in dem Park auf eine Zahl zwischen 12.800 und 21.760 geschätzt wurde, bis Mitte 2027 auf 3.000 Exemplare reduziert werden. Umweltschützer*innen zufolge stören die von verwilderten domestizierten Pferden europäischer Siedler*innen abstammenden Tiere das ökologische Gleichgewicht und zerstören Lebensräume anderer Arten. Teilweise werden die Brumbys darum umgesiedelt, aber eben auch in großem Stile von Hubschraubern aus getötet. Bei fast 6.000 Tieren war dies bereits der Fall.

Tiere sterben nach Jagd aus der Luft oft qualvoll

„Dies ist wieder einmal ein typisches Beispiel für einen Konflikt Naturschutz gegen Tierschutz und die rechtliche Legitimation, Tausende dieser Tiere zu töten, ein Schlag für den Tierschutz“, sagt Andrea Mihali, Leiterin der Abteilung Interdisziplinäre Themen beim Deutschen Tierschutzbund. Nötig seien Lösungen, die beides berücksichtigen. „Dass die Pferde da sind, ist ein menschlicher ‚Fehler‘ und es kann nicht sein, dass die Tiere ihn nun leidvoll ausbaden müssen.“ Die Anwälte der klagenden Organisation hatten mit den unnötigen oder ungerechtfertigten Schmerzen argumentiert und die Jagd aus der Luft als Tierquälerei angeführt. Das Gericht wertete das Tierwohl jedoch nicht als einzigen und wichtigsten Gesichtspunkt der Entscheidung. Dennoch bleibt das gewählte Mittel der Jagd aus dem Helikopter ein grausames. „Die Gefahr ist groß, dass die Jäger*innen die Tiere aus der Höhe nicht schnell und schmerzlos töten, sondern sie nur verletzen und die Tiere langsam und qualvoll sterben“, sagt Mihali. Stattdessen wäre es eine tiergerechtere und nachhaltigere Lösung, zu versuchen, die Brumbys in größerem Umfang als bisher umzusiedeln sowie Sterilisierungsprogramme für sie sowie die im Nationalpark verbleibenden Tiere in Erwägung zu ziehen.

(© Symbolfoto: Unsplash – Geoff-Brooks (Brumbys))

 

 

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